Abrechnung der Fernwärme durch Favorit

Seit Beginn der Fernwärmeversorgung durch die Favorit wurden die Zähler für Heizung und Warmwasser jeweils zwischen dem 15. und 20. Dezember eines jeden Jahres abgelesen. Die jeweilige Jahresabrechnung erfolgte jeweils vom 1.01. bis 31.12.; der Verbrauch wurde jedoch von Ablesedatum zu Ablesedatum mit dem jeweils gültigen Arbeitspreis für das Abrechnungsjahr abgerechnet. So wurden also Verbräuche des Vorjahres (Ablesedatum - 31.12. des Vorjahres) nicht mit dem dafür gültigen Arbeitspreis sondern mit dem jeweils höheren Preis des Abrechnungsjahres abgerechnet.

War dies anfänglich noch eine fast vernachlässigbare Größe, so hat sich jedoch im laufe der Zeit bei immer weiter sprunghaft ansteigenden Preisen eine deutliche Abrechnungsdifferenz zu Gunsten der Favorit zw. 15 und 20 Euro alleine schon im Jahr 2004 pro Anschluss ergeben. Siehe hierzu beigefügtes Abrechnungsbeispiel.

Favorit hätte korrekt abgerechnet, wenn Sie den Verbrauch zwischen Ablesedatum und Jahresende geschätzt, errechnet oder aus Speicher des Zählers ausgelesen und dies dann in die Abrechnung mit dem jeweiligen gültigen Preis übernommen hätte, so wie es auch bei anderen Versorgern üblich ist.

Favorit hat selbst dann noch diese Methode beibehalten, als bereits Heizkostenzähler eingebaut waren, die den Verbrauch am Jahresende selbstständig registrieren und jederzeit auslesbar waren. Erstmals für das Abrechnungsjahr 2007 hat die Favorit sich besonnen und die Ablesung aus Speicher Anfang Januar 2008 durchgeführt.

Das Favorit auf Anforderung auch anders abrechnen kann, belegen die Anlagen 2 und 3.

Somit dürfte die Favorit in den letzten 3 Jahren ca. 60.000 Euro zusätzlich und ohne Gegenwert vereinnahmt haben.

Die Stadt Mainz hat auf dem Lerchenberg die Rahmenbedingungen für die Fernwärme geschaffen und Abrechnungsmodalitäten mit der Favorit vereinbart.

Ich frage daher an:

1. Wie bewertet die Verwaltung das Abrechnungsverhalten der Favorit.

2. Was gedenkt die Verwaltung gegen die fehlerhaften Abrechnungen der Favorit zu unternehmen.

Jürgen Gärtner