Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Antrag / Anfrage / Rede

Schließung der Sparkassenfiliale im Einkaufszentrum Lerchenberg

Gemeinsamer Antrag der SPD-, CDU-, Grünen-, ÖDP-Fraktion zur Ortsbeiratssitzung Mainz-Lerchenberg am 21.09.2023

Der Ortsbeirat möge beschließen:

1. Die Stadtverwaltung wird gebeten, sich für die Einrichtung eines Servicezentrums der Rheinhessen Sparkasse einzusetzen, das der Bewohnerschaft des Lerchenbergs den Zugang zu den wichtigsten Bankgeschäften der Rheinhessen Sparkasse auch weiterhin ermöglicht.

2. Des Weiteren wird die Verwaltung gebeten, Finanzmittel für die Anmietung der freiwerdenden Räume als Stadtteilladen mit Beratungsangeboten zur Verfügung zu stellen und mit der Sparkasse Rheinhessen über die Anmietung zu verhandeln, um dem langegehegten Wunsch des Ortsbeirates und der Bürgerschaft zur Einrichtung eines Stadtteilladens nachzukommen.

Begründung

Die Mitglieder des Ortsbeirats Mainz-Lerchenberg vermissen in Zusammenhang mit der Ankündigung der Schließung der Filiale der Rheinhessen Sparkasse im Einkaufszentrum Mainz-Lerchenberg die notwendige Transparenz bei dieser Entscheidung, welche die Politik und Öffentlichkeit vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Bisher wurden keine konkreten Kriterien zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Filiale oder eines Geldautomaten vorgelegt. Letztlich stellt sich die Frage, ob reine wirtschaftliche Aspekte hierbei allein im Vordergrund stehen und die Entscheidung maßgeblich beeinflussen dürfen. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob der zu erwartende Bevölkerungszuwachs auf dem Lerchenberg, derzeit werden ca. 450 Wohnungen im neuen Quartier Medienberg geplant, die wirtschaftliche Abwägung nicht maßgeblich zu einem anderen Ergebnis führt. Deshalb bittet der Ortsbeirat die Rheinhessen Sparkasse die Entscheidung inhaltlich zu überprüfen und auch wegen der zu erwartenden Entwicklungen rückgängig zu machen.

Sofern dies nicht möglich erscheint soll wenigstens ein Service-Center erhalten bleiben.
zu 1) Der ortsnahe Zugang zu den wichtigsten Bankgeschäften gehört zu den Grundbedürfnissen einer Bewohnerschaft in Stadtteilen. Die Schließung einer Bankfiliale bedeutet deshalb nicht nur einen gewissen Verlust der Attraktivität des Einkaufszentrums, sondern greift in die Ausgestaltung der Lebensqualität der Bewohnerschaft eines Stadtteils ein.

Ein Servicezentrum Rheinhessen Sparkasse im Stadtteil Lerchenberg, in dem die wichtigsten Bankgeschäfte erledigt werden können, ist aus verschiedenen Gründen unabdingbar. Einmal verweist der hohe Anteil älterer Menschen im Stadtteil auf die Notwendigkeit einer ortsnahen und fußläufig erreichbaren Versorgung mit einem solchen Servicecenter. Andererseits spricht auch der Zulauf der Bewohnerschaft umliegender Stadteile und Gemeinden, die das Lerchenberger Einkaufszentrum aufsuchen, für einen Verbleib, da eine ausreichende Nutzungsfrequenz angenommen werden muss.

zu 1) Mainz-Lerchenberg benötigt im Stadtteil eine niedrigschwellige Anlaufstelle für eine soziale Gemeinwesenarbeit im Stadtteil. Ein Stadtteilladen ist nach allen Erfahrungen die dazu geeignetste Form und soll gleichzeitig für das Quartiersmanagement ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der Beratung und Hilfeleistung sein sowie weitere Beratungsangebote beherbergen. Der große Vorteil eines Stadtteilladens im Einkaufszentrum ist seine Lage im Zentrum eines öffentlichen Raums, der von allen Bevölkerungsgruppen frequentiert wird und von daher auch einen eher niedrigschwelligeren Zugang ermöglicht.

Soweit war bereits eine Arbeitsgruppe gekommen, die sich mit der Entwicklung eines integrierten Handlungskonzepts beschäftigte, nachdem die Stadt bereits die Zusage gegeben hatte, die Anmietung eines Raums zu ermöglichen und sogar bereits mit einem Vermieter in Verhandlungen stand, der aber dann den Zuschlag einem anderen Bewerber gegeben hatte.

Wenn jetzt die Möglichkeit bestünde, dass die Sparkasse bereit wäre, die Räume an die Stadt zu vermieten und die Zusage der Stadt noch Bestand hat, die Räume anzumieten, könnte das Konzept weiterentwickelt und umgesetzt werden.

Gekoppelt mit der Nutzung als Stadtteilladen ist es auch denkbar, dass die bisherige Infrastruktur an Bankautomaten der Sparkasse Rheinhessen im geplanten Stadtteilladen weiter nutzbar sein kann.

Für die SPD-Fraktion
Horst Zorn
Für die CDU-Fraktion
Andreas Michalewicz
Für die Grünen-Fraktion
Max Klaus
Für die ÖDP-Fraktion
Karl-Heinz Schimpf

Zurück